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Emmi Pikler und ihre pädagogischen Ansätze

Eltern von heute möchten ihre Kinder zu eigenständigen Menschen erziehen, die ein Problem erkennen und eigenmächtig Lösungsansätze finden können. Dies geschieht meist schon im jungen Alter, wenn Kinder erstmals ihre Welt entdecken. Dabei zeigt jedes Kind einen ganz eigenen Rhythmus, in dem es die eigenen Fähigkeiten entdeckt und selbstständig fördern kann.
Emmi Pikler, auf die eine noch heute geschätzte Pädagogik zurückgeht, war in den 1930er Jahren eine Revolutionären, die die Pädagogik völlig neu darstellte.

Familie

Wer war Emmi Pikler?

Emilie „Emmi“ Pikler wurde am 9.1.1902 in Wien geboren. Die Mutter war Kindergärtnerin, was die junge Emmi schon früh in Kontakt mit pädagogischen Methoden brachte. Sie entschloss sich, ein Studium der Kindermedizin aufzunehmen und so promovierte sie 1927 an der Universität in Wien. Später konnte Pikler an der Universitäts-Kinderklinik ihrer Heimatstadt die Ausbildung zur Fachärztin unter der Leitung von Clemens von Pirquet absolvieren. Emmi Pikler heiratete einen Pädagogen, der sie unterstützte, neue Erkenntnisse der Pädiatrie mit pädagogischen Aspekten zusammenzubringen.

Nach der Geburt des ersten Kindes nutzte das Paar ihre Kenntnisse, um ihrem Nachwuchs ausreichend Raum und Zeit zur freien Entwicklung zu bieten. Dies war damals meist noch nicht der Fall, ging man davon aus, dass Kinder Entwicklungsschübe im gleichen zeitlichen Schema durchliefen. Emmi Pikler wollte als Kinderärztin ihren Patienten eine gesunde Entwicklung zukommen lassen, die jedes Kind im eigenen Tempo durchlaufen sollte.

1940 erschien das erste Buch der Kinderärztin, in dem sie Eltern erklärte, dass Kinder ihre Welt selbst im eigenen Tempo kennenlernen möchten. Das Buch wurde ein großer Erfolg in Ungarn, wo Familie Pikler nun lebte. Im zweiten Weltkrieg fürchtete Pikler Aufgrund der jüdischen Herkunft um ihr Leben, konnte jedoch die Judenverfolgung mit Hilfe der Eltern ihrer Patienten überleben.

Nach dem Ende des Krieges war die Kinderärztin nicht mehr in ihrer eigenen Praxis tätig, sondern kümmerte sich in diversen Organisationen Ungarns um unterernährte und benachteiligte Kinder. In Budapest eröffnete sie ein Kinderheim, in dem ihre pädagogischen Ansätze durchgeführt wurden. Zeitlebens engagierte sie sich für eine kindgerechte Pädagogik, die die Bedürfnisse der Jüngsten in den Fokus rückten. Bis heute steht die 1984 verstorbene Kinderärztin für ein kindgerechtes Lernen und eine individuelle Förderung der eigenen Fähigkeiten.

Pikler Pädagogik

Auch fast 100 Jahre nach den ersten Ansätzen der österreichischen Kinderärztin nutzen Pädagogen die Erkenntnisse der Pikler Pädagogik. Pikler stellte erstmals die individuelle Persönlichkeit eines jeden Kindes dar, dass über eine eigene Begeisterungsfähigkeit, eigene Fähigkeiten und ein individuelles Lerntempo verfügt. Ihrer Erkenntnis nach erlernt jedes Kind in individueller Weise und Schnelligkeit die eigenen motorischen und kognitiven Fähigkeiten und baut diese spielerisch aus. Dafür werden in der Pikler Pädagogik Möglichkeiten geschaffen, die das Kind auf eigene Weise nutzen kann. Mi Bewegungsspielzeugen, die das Kind fördern, kann es im eigenen Tempo die persönlichen Kenntnisse vertieren und neue Fähigkeiten erkennen.

Eltern und Erzieher ermutigen das Kind zum freien Spiel, in dem es eigene Fähigkeiten erkennen und erlernen kann und zeigen durch Anerkennung ihre Unterstützung zum selbstständigen Lernen.

 

Quelle: https://www.kletterdreieck.de/ueber-emmi-pikler/